Leiko Ikemura
Ihre Gemälde und Objekte kreisen um Themen der Verwandlung und Verschmelzung von Mensch und Natur. Die hybridartigen Kreaturen und Fabelwesen sind stets schemenhaft dargestellt, im Zustand des Werdens eingefroren. Das herausragende Merkmal dabei ist Ikemuras Fähigkeit zwei sehr unterschiedliche Pole – die europäische und die fernöstliche Kultur – zu verschmelzen.
Ihre stillen Landschaften und die zumeist weiblichen Hybrid-Wesen sind oft Ausdruck von Unbestimmtheit und von den Tiefen menschliche Natur. Ikemuras Skulpturen entstehen meist aus Bronze und Terrakotta oder Glas.
Für das Festival zeigt sie aber eine dreidimensionale Papierarbeit. Dafür fügte sie einer ihrer bekanntesten Serien ruhender Köpfe in dem hochweißen Werkstoff Papiermaché hinzu. Die ungeglättete weiße Oberfläche mit den delikat modellierten Gesichtszügen verweist leise auf die Inspiration hinter dem Werk – das mythologische Wesen Kitsune, einen Eisfuchs, der die Gestalt einer schönen, jungen Frau annimmt.
Im Objekt Kitsune Woman zeigt sich dies besonders schön – eine fragile Form, ein Hauch von Papier. Die Zeit scheint erstarrt. Alles kommt zur Ruhe. Atem erfüllt uns, wie Leben.
©Leiko Ikemura - Photo Haus des Papiers
©Leiko Ikemura - Photo Haus des Papiers
biography
Leiko Ikemura wurde 1951 in Tsu/Japan geboren. Mit 21 Jahren zog sie nach Europa für ein Literatur- und später Malerei-Studium in Sevilla.
Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. August-Macke-Preis, 2009; Deutschen Kritikerpreis für Bildende Kunst, 2001. 1990–2015 lehrte sie an der UdK Berlin.
Weltweite Ausstellungen, darunter: Kunsthalle Karlsruhe; Kunstmuseum Basel; MCBA Musée Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne; Museum für Ostasiatische Kunst, Köln; National Museum of Modern Art, Tokyo; Nevada Museum of Art, Reno; Weserburg – Museum für Moderne Kunst, Bremen u.a.
Ihre Werke befinden sich in Sammlungen von Centre Georges-Pompidou, Paris; Kunstmuseen Basel, Bern und Zürich; Kunsthalle Nürnberg; Museum Kunstpalast Düsseldorf, u.a.