Erwin Wurm
Von Lyrik zum Lesen und Vorlesen, vom Wort zum Klang und Gesang.
Das geschriebene Wort erklingt im Inneren und weckt unsere Vorstellungskraft. Dieses Spiel mit der menschlichen Imagination macht sich Erwin Wurm zunutze, um das Konzept der Bildhauerei zu erweitern.
In seinen zwei Künstlerbüchern „Tief Luft holen und Luft anhalten“ von 2017 entwickelte Wurm in prägnanten, bildhaften und lautmalerischen Sätzen auf Papier Skulpturen, die im Moment des Lesens in den Köpfen der Lesenden entstehen. Literatur als Wort-Skulptur.
Während des papier & klang Festivals wird diese Wort-Skulptur nun erstmals zur Klang-Skulptur.
Auf der Grundlage von Erwin Wurms Text komponiert der Musiker Rainer Kirchmann den vierstimmigen Kanon „Stadt aus Butter“ und holt die Wort-Skulptur aus dem Raum der Imagination in den akustischen Raum.
Neue Klänge stoßen neue Gedanken an und können die Bedeutungsebenen erweitern.
Literatur, Musik und Bildhauerei verschmelzen.
Das Ergebnis ist ein Kunsterlebnis, das eine Wortskulptur auf Papier durch die verbindende Wirkung von Musik auf eine neue Art erfahrbar macht.
©Erwin Wurm - Photo M.L
Biografie
Erwin Wurm wurde 1954 in Bruck an der Mur/Österreich geboren.
Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 1987 war er als DAAD-Stipendiat in Berlin.
Weltweite Ausstellungspräsenz: Berlinische Galerie, Berlin; CAC Málaga; IMA Indianapolis Museum of Art; Kunstmuseen St. Gallen und Wolfsburg, Musée d’Art Contemporain, Lyon; Palais de Tokyo, Paris; Solomon R. Guggenheim Museum, New York; Städel Museum, Frankfurt; Taipei Fine Arts Museum, Taiwan; Vancouver Art Gallery; ZKM Karlsruhe u.a. Teilnahme an der Venedig Biennale in 2011 und 2017.
Seine Werke sind in vielen öffentlichen Sammlungen vertreten, wie Albertina, Wien; Museum für Moderne Kunst, Frankfurt: MoMA Museum of Modern Art, New York; Tate Modern, London; Walker Art Center, Minneapolis, u.a.