Ute Krautkremer
In der Werkserie „Spurensicherung - Baum“ arbeitet sie mit abgeschlagenen Baumstämmen, Ästen und Baumscheiben. Die Baumfragmente stehen einerseits konkret für ein Stück Wald oder Natur aber auch für den menschlichen Eingriff in die Natur.
Andererseits versteht sie diese als eigenständige, abstrakte Formen, die ich in neue Ordnungen bringen kann. Über die Abformung mit Papier lassen sich die vorgefundenen Oberflächen konkret manifestieren und als Negativformen nutzen, die sie in konstruierte Formzusammenhänge einpassen kann.
Im Kontrast mit berechneter Konstruktion und der dem Papierabguss eigenen Materialität erscheint die Ursprungsform abstrahiert. Die Formumkehrung und dabei entstehende Hohlräume erschließen neue Sichtweisen; teilweise ist es möglich, den Blick durch den Baum bzw. Äste hindurch zu lenken. Wir meinen in das Innere vorzudringen, wobei wir doch immer „nur“ das Äußere sehen.
Sowohl das Motiv als auch das Material wird aus bestehenden Assoziationsmustern gelöst und es entstehen neue (emotionale) Zugänge. Absicht ist, die Dinge außerhalb ihrer gewohnten Erfahrung sichtbar zu machen und eine vom Gefühl ausgelöste Betrachtung zu ermöglichen.
©Ute Krautkremer
©Ute Krautkremer
Biografie
Ute Krautkremer ist 1958 in Koblenz geboren, lebt und arbeitet in Spay/Rhein und in Berlin.
Sie studierte Bildende Kunst und Kunstgeschichte in Mainz.
Förderungen hat sie z.B. von der Biennale di Venezia „Personal Structures“ bekommen oder das Projektsstipendium Kultusministerium RLP. Zwischen 1984 und heute hat sie an einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen im In- und Ausland wie die "Jahresausstellung", Roentgenmuseum Neuwied oder "vis à vis", Galerie Waldersdorff, Hofgut Molsberg (mit B. Klöckner/Cello).